Interview mit Béatrice Devaux

Béatrice Devaux ist seit Dezember 2010 im Laden „LA BOUTIQUE EQUITABLE“ in Lyon angestellt. Mit dieser Betätigung hat sie einen Beruf gefunden, mit dessen Werten sich die 56-jährige Französin identifizieren kann. Der Weltladen in Lyon hat übrigens auch einige faire Produkte von El Puente im Sortiment.
Sie engagieren sich aktiv im Weltladen in Lyon, welche Produkte sind dort zu finden?
Die Produkte, die wir in unserem Geschäft finden, sind sehr vielfältig: Lebensmittel wie Tees, Kaffee, Schokolade, Gewürze, Dekoartikel, Kinderspielzeug wie Puzzles, Kuscheltiere, Musikinstrumente, Modeschmuck, Schals, Lederwaren, Körbe, Geschirr. Unsere größte Abteilung ist Schmuck und Modeaccessoires wie Taschen und Schals. Die Produkte, die nicht fehlen dürfen, sind Schmuck und Korbwaren.
Es gibt viele Bereiche, in denen man sich engagieren kann, im Tierheim, in der Feuerwehr. Warum gerade der Faire Handel?
Warum das Engagement für den Fairen Handel? Nach einer Umschulung und einer Ausbildung im Verkauf wusste ich, dass ich nicht im traditionellen Verkauf arbeiten möchte, denn hier zählen große Gewinnspannen, billiger hergestellte Artikel und zu erreichende Verkaufsziele. Im Fairen Handel habe ich einen Handel gefunden, der meinen Werten entspricht: Respekt vor der Arbeit der Handwerker, was ihre Bezahlung und ihre Arbeitsbedingungen angeht, die Qualität der Produkte und die Verwendung von recycelten Materialien. Es ist ein Verkauf mit Sinn. Man weiß, dass beim Verkauf eines Gegenstands der Handwerker einen fairen Preis erhält, dass er seinen Lebensunterhalt verdient, um in seinem Land in Würde leben zu können.
Können Sie uns mehr über den Fairen Handel und die Weltläden in Frankreich erzählen?
Es gibt etwa 120 Artisans du Monde Weltläden, die in ganz Frankreich vertreten sind. Dann gibt es unabhängige Weltläden aus dem ehemaligen Netzwerk Artisanat SEL wie unsere Laden La Boutique Equitable in Lyon. Zusätzlich gibt es auch einige Weltläden, die sich auf Kunsthandwerk aus einem bestimmten Land (Madagaskar, Peru, Nepal…) spezialisiert haben.
Haben Sie bestimmte Visionen und Ziele? Was wünschen Sie sich, wie soll der Weltladen in Lyon im Jahre 2072 aussehen?
Was die spezifischen Ziele anbelangt, so sollten diese darin bestehen, den Erwartungen der Verbraucher, die nach umweltfreundlich hergestellten und transportierten Produkten suchen, möglichst nahe zu kommen. Ich hoffe, dass der Laden bis 2072 mit den neuen Verkaufsmethoden Schritt halten kann, um so viele Kunden wie möglich zu erreichen. Ideal wäre es, wenn die Handwerker auf der ganzen Welt nicht mehr auf uns angewiesen wären und ihre Arbeit anerkannt und angemessen bezahlt würde. Und: Dass der Faire Handel zur Norm wird und nicht zu einem Wert, den es zu verteidigen gilt.
Vielen Dank Béatrice Devaux!