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Interview mit Mimi Sewalski

Mimi Sewalski Avocadostore

Mimi Sewalski ist Gründerin und Geschäftsführerin vom Avocadostore, einem Online Marktplatz für nachhaltige Produkte, auf dem auch El Puente als  Anbieter vertreten ist. Hier bietet die junge Unternehmerin den Online-Kund*innen für jedes herkömmliche Produkt eine nachhaltige Alternative – und damit auch vielen Produzent*innen einen wichtigen Online-Absatzmarkt für grüne und faire Produkte.

Wenn Du jemandem, der keine Berührungspunkte mit Fairem Handel und Nachhaltigkeit hat, beschreibst, was Du beruflich machst. Was sagst Du ihm?

Das ist gar nicht so einfach, weil ich auf so vielen Ebenen am Thema Nachhaltigkeit dran bin. Im Ergebnis kann ich sagen, dass ich mit dem Avocadostore-Team dafür sorge, für jedes herkömmliche Produkt eine nachhaltige Alternative zu bieten und damit vor allem Transparenz und Orientierung hinsichtlich Nachhaltigkeit für Konsument:innen schaffe.

Wie bist Du zum Thema Nachhaltigkeit und Fair Trade gekommen?

Zur Nachhaltigkeit bin ich über den Naturschutz gekommen. Als Kind der 80er hab ich leider damals schon von saurem Regen, FCKW, Umweltverschmutzung und Waldsterben gehört. Aus meiner Sicht merkt man schnell, dass Nachhaltigkeit mit Konsumverhalten zu tun hat und es möglich ist, weniger, aber besser zu konsumieren. Dazu gehört auch die Frage: „Wie werden Produkte hergestellt?“. Spätestens dann ist klar, Nachhaltigkeit hat nicht nur mit Umweltschutz zu tun, sondern eben auch mit fairen Arbeitsbedingungen. Der faire Handel leistet hier seit Jahrzehnten Pionierarbeit und ich freue mich, dass es hier schon so tolle Standards gibt.

Welche Kund*innen sprecht Ihr beim Avocadostore an?

Im Grunde alle Kund:innen, die nachhaltiger konsumieren möchten, was ein sehr individueller Prozess sein kann. Von heute auf morgen komplett auf Konsum zu verzichten, wäre sicherlich das Nachhaltigste, aber eben auch ziemlich unrealistisch. Deswegen brauchen wir Lösungen und das können eben oft Produkte sein, die umweltschonend und fair hergestellt wurden. Diese Produkte sind meist auch nicht nur einfach Produkte, sondern es stecken Geschichten dahinter, z. B. wenn sie Arbeitsplätze für Menschen schaffen oder einfach helfen, nachhaltiger zu leben, wie z. B. ein Mehrweg-ToGo-Becher.

Im Avocadostore gibt es eine riesige Produktauswahl. Gibt es ein Produkt, dass es Deiner Meinung nach dringend aus Fairem Handel geben müsste, bisher aber noch nicht gibt?

Am schönsten wäre es, wenn einfach alle Produkte aus fairem Handel kommen und ich finde übrigens die Produktauswahl jetzt schon beeindruckend. Ich persönliche entdecke bei Lebensmitteln aus fairem Handel immer wieder Neues und liebe es, in den Weltläden nach neuen Gewürzen oder Kaffee zu stöbern. Ich denke, dass im Bereich Living und Home noch Potential ist und ich glaube auch an das Potential von Textilien aus fairem Handel, z. B. schlichte Basics, die jeder gut gebrauchen kann mit Materialien, die zum Herstellungsland passen.

50 Jahre weiter gedacht: Wie sieht der Faire Handel der Zukunft Deiner Meinung nach aus?

Faire und soziale Produktion sollte das neue „normal“ werden und ebenso eine möglichst umweltschonende Produktion. Momentan gilt: There is no social business without business und ich hoffe sehr, dass wir in 50 Jahren sagen können: There is no business without social business. Und ich wünsche mir, dass viele herkömmliche Unternehmen von der Pionierarbeit des fairen Handels lernen und auf Margen, Wachstum und Masse zugunsten von Menschen, Umwelt und Entschleunigung setzen werden.

El Puente ist seit  einigen Jahren auch beim Avocadostore vertreten. Wie würdest Du El Puente in drei Worten beschreiben?

Vielseitg, engagiert und erfahren.

Hier ist Platz für Geburtstagswünsche, die Du El Puente mit auf den Weg geben möchtest.

Ihr habt bewiesen, dass Alternativen im Handel möglich sind und ich freue mich schon jetzt auf die nächsten 50 Jahre, also eure Ideen, eure Dynamik und euren Impact für den  fairen Handel! Herzliche Glückwünsche aus Hamburg, ihr seid großartig!

Vielen Dank Mimi Sewalski!