fbpx

Interview mit Nina Labode

Nina

Nina Labode arbeitet seit 2017 als Grundsatzreferentin bei El Puente. Von Palmöl bis zu Living Wage, in ihrem Arbeitsalltag beschäftigt sie sich mit  verschiedenen, grundlegenden Themen des Fairen Handels. Das Engagement für den Fairen Handel wurde ihr dabei sozusagen in die Wiege gelegt.

Nina, wie bist Du zum Fairen Handel gekommen?

Der Faire Handel hat mich schon von Kindesbeinen an begleitet. Meine Eltern waren in einer Aktionsgruppe für den Fairen Handel aktiv, da habe ich schon als 5-jährige geholfen, Kaffee aus Nicaragua zu verkaufen. Während meines Studiums habe ich mich dann im örtlichen Weltladen engagiert. Und anschließend durfte ich als Fair-Handels-Beraterin in Rheinland-Pfalz Weltläden vernetzen und beraten, was mir viel Spaß gemacht hat. Diese Zeit hat mir wieder einmal stark verdeutlicht, wie vielfältig und anspruchsvoll die Arbeit in den Läden ist. Bei El Puente kann ich nun die gesamte Lieferkette verfolgen. Das finde ich unheimlich interessant.

Was bedeutet es, Grundsatzverantwortliche bei El Puente zu sein?

Als Grundsatz-Referentin werde ich in ganz unterschiedliche Projekte der GmbH einbezogen. Das ist sehr spannend. In erster Linie geht es darum, unsere Grundsätze bei allen Unternehmensentscheidungen mitzudenken. Da kann es um die Entscheidung gehen, mit welchem Paketdienstleister wir zusammenarbeiten oder eine Position zu Produkten mit Palmöl zu finden oder eine Living Wage-Kalkulation für unsere Mitarbeiter*innen zu erstellen. Es geht aber auch darum, Positionen der El Puente in Positionspapieren und  Policies festzuhalten, um sie nach außen zu vertreten.

Welches ist ein zentrales Thema, das Dich derzeit in der Grundsatzarbeit beschäftigt?

Ein längerfristiges Projekt ist das Thema Living Wages und Living Income. Die Corona-Auswirkungen verzögern hier gerade die nächsten Schritte, aber dennoch ist es ein wichtiges Thema, das kontinuierlich auf unserer Agenda ist. Kurzfristig werten wir neue Daten für die Klima-Kollekte aus, um zu schauen, wie sich unser Co₂-Fußabdruck entwickelt hat. Unsere derzeit unvermeidbaren Emissionen gleichen wir dann mit einer Ausgleichszahlung in Klimaschutz-Projekte aus.

Warum ist es nötig, Grundsätze und Kriterien des Fairen Handels immer weiter zu entwickeln und anzupassen?

Der Faire Handel ist eine Bewegung, die nie stillsteht. Perspektiven verändern sich, politische Themen, die im Fokus stehen, ändern sich und auch Sprache wandelt sich. Hier gilt  es die eigenen Positionen immer wieder zu hinterfragen, neue Erkenntnisse einzubeziehen und auch das Wording anzupassen. Denn Worte sind sehr wirkmächtig und schaffen  Realität. Unsere grundsätzliche Haltung bleibt jedoch gleich: wir wollen ein faires Miteinander gestalten!

Als Mitarbeiterin bei El Puente sitzt Du direkt an der Quelle: Welches ist Dein liebstes faires Produkt?

Eine ganz gemeine Frage! Denn es gibt doch so viele Lieblingsprodukte! Wenn ich mich aber entscheiden muss, dann ist mein liebstes Produkt der entkoffeinierte Sonrisa Kaffee aus Mexiko. Ein wirklich leckerer Kaffee, den ich allen werdenden und noch nicht wieder koffeinierten Müttern nur wärmstens ans Herz legen kann. Natürlich auch, wenn Euch die Tasse Kaffee nach 16 Uhr nachts nicht mehr ruhig schlafen lässt.

Vielen Dank Nina Labode!