Interview mit Pascual Espinoza Robles

Pascual Espinoza Robles ist der Präsident von Cosatín Tierra Nueva aus Nicaragua. Die Kleinbäuer*innen produzieren hochwertigen Fair Trade Bio-Kaffee. Das Besondere an diesem Kaffee: Ein Teil der grünen Bohnen wird per Segelfrachtschiff nahezu CO2-neutral nach Deutschland transportiert.
Pascual, kannst Du uns einmal von dem Alltag in der Kaffeekooperative erzählen?
Da wir schon seit Langem in dieser Kooperative zusammenarbeiten, kenne ich unsere Arbeit sehr gut. Alle Mitarbeitenden der Kooperative sind hier für ihren ganz bestimmten Arbeitsbereich verantwortlich. Wir verfolgen diese Produktionskette im Detail, um die Qualität des Kaffees zu sichern. Hier auf dem Land stehen wir sehr früh morgens auf und arbeiten mit großer Sorgfalt an der Qualität des Kaffees. Das ist es, worauf wir kleinen Bio-Kaffeeproduzent*innen uns konzentrieren: auf die Qualität, auf den Schutz der Umwelt und darauf, dass alles so läuft, wie wir es uns vorstellen. Wir Kaffeeproduzent*innen profitieren vom Fairen Handel. Das Wichtigste für uns als Erzeuger ist es, einen sicheren Markt zu haben. Außerdem profitieren wir sehr von den Preisen, die weit über dem konventionellen Preis liegen.
Klimagerechtigkeit ist eines der großen Themen, die uns bewegen, inwiefern merkt Ihr die Auswirkungen der Klimakrise?
Vom Klimawandel sind wir bereits sehr stark betroffen. Der Klimawandel äußert sich hier dadurch, dass es regnet, wenn die Sonne scheinen sollte und die Sonne scheint, wenn es eigentlich regnen sollte. Diese Umstände machen unsere Arbeit als Kaffeeproduzent*innen sehr kompliziert. Wir müssen uns ständig darum bemühen, die Plantagen gesund zu halten. Denn manchmal brechen aufgrund der unvorhersehbaren Wetter und Klimaschwankungen Krankheiten aus, obwohl wir dachten, die Pflanzen seien gesund. Als Produzent*innen müssen wir ständig wachsam sein und noch viel sorgfältiger und härter arbeiten, als wir es sonst müssten. Wir pflanzen zusätzliche Bäume auf den Kaffeeplantagen, kümmern uns um die Wälder und die Wasserquellen, um die Auswirkungen der globalen Erwärmung ein wenig abzumildern.
Ein Teil Eures Kaffees wird mit dem Segelfrachtschiff Avontuur nach Deutschland transportiert. Was denkt Ihr über dieses Projekt?
Als ich über das hundert Jahre alte Segelschiff las, das einen Teil unseres Kaffees nach Deutschland transportiert, war ich erstaunt. Auch die Leute, denen ich davon erzählte, waren sehr erstaunt darüber. Ich bewundere das wirklich sehr. Denn es bedeutet, dass das Segelschiff gut gepflegt wurde. Ich denke, dass das hundert Jahre alte Schiff schon sehr lange in Betrieb ist. Meiner Meinung nach sollte man noch über ein weiteres Projekt, ein weiteres Segelschiff nachdenken.
Welche Wünsche und Hoffnungen habt Ihr für die Zukunft?
Ich hoffe für die Zukunft, dass wir als Organisation positiv denken und noch mehr Kaffee von noch besserer Qualität produzieren. Denn wir, Tierra Nueva, sind dafür zuständig, diese Qualität zu sichern. Ich hoffe aber auch, dass unsere Beziehung zum Fairen Handel und El Puente immer enger wird. Denn bei unserer Beziehung zu El Puente handelt es sich nicht nur um eine Handelskette, sondern auch um eine Freundschaft. Es ist für uns sehr wichtig, Teil des Fairen Handels zu sein, da wir dadurch einen sicheren Preis als Grundlage haben. Dies erfüllt uns als Produzent*innen mit Freude. Die Erzeuger* innen erfahren außerdem, wie ihr Kaffee verkauft wird und wie die Prozesse dafür ablaufen. Dafür sind wie als Organisation sehr dankbar. Sie zahlen einen guten Preis sowie Prämien.
Hier ist Platz für ein paar Glückwünsche an El Puente.
Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum El Puente. Ich wünsche Euch einen wundervollen Tag, dass Eure Träume in Erfüllung gehen und dass unsere Beziehung mit Euch ewig hält. Alles Gute zum Jubiläum!
Vielen Dank Pascual Espinoza Robles!