El Puente steht im täglichen Kontakt zu den Fairhandelspartnern im Globalen Süden. Bereits seit Jahren spüren die Produzent*innen die Folgen der Klimakrise. Zunehmende Extremwetterereignisse sowie veränderte Regen- und Trockenzeiten bedrohen die Existenz der Menschen und führen zu Ernteverlusten. Besonders die temperaturempfindliche Kaffeepflanze leidet unter den klimatischen Veränderungen. Während die Menschen im Globalen Süden nur einen sehr geringen Teil zur Erderwärmung beitragen, stehen vor allem die Hauptverursacher, die Industrienationen, in der Verantwortung, etwas gegen die Klimakrise zu unternehmen. Wir von El Puente sehen uns in der Verantwortung und arbeiten darum konsequent daran, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verringern.
Gemeinsam mit unseren Handelspartnern möchten wir dazu beitragen, das Klima zu schützen. Dafür unterstützen wir nicht nur unsere Partner im globalen Süden bei Umstellungen auf Bio-Anbau, durch Fairhandels-Prämien oder durch die Förderung von Klimaschutzprojekten, sondern achten auch auf unseren eigenen Fußabdruck.
Unser Weg zur Klimaneutralität
Was bedeutet eigentlich der Begriff klimaneutral? Für Klimaneutralität gibt es keine feste Definition oder allgemeingültige Standards. Wichtig ist zu bemerken, dass klimaneutral nicht gleich emissionsfrei bedeutet. Klimaneutrale Produkte verursachen durchaus Emissionen. Diese werden in der Regel mithilfe von Klimazertifikaten ausgeglichen. Sodass sich am Ende durch das jeweilige Produkt die Menge an schädlichen Klimagasen in der Atmosphäre nicht erhöht. Dabei ist hier dringend auf die Vorgehensweise zu achten. Denn an erster Stelle sollte immer die Vermeidung und Reduzierung von CO₂ stehen. Erst im zweiten Schritt können unvermeidbare Emissionen ausgeglichen werden.

Emissionen vermeiden
Für El Puente ist der zentrale Aspekt auf dem Weg zur Klimaneutralität, schädliche Emissionen zu vermeiden. Schon mit dem Bau unserer Lagerhallen in Nordstemmen im Jahr 2004 war uns der Umwelt- und Klimaschutz ein wichtiges Anliegen. Darum haben wir bereits zu diesem Zeitpunkt eine eigene Photovoltaikanlage und eine Regenwasserauffanganlage installiert. Wir nutzen zu 100 % Ökostrom. Mit der Zeit kamen weitere Maßnahmen dazu, zum Beispiel nutzen wir die Fernwärme einer benachbarten Biogasanlage. Mit einem weitreichenden LED-Konzept in den Büros und Lagerhallen sparen wir Energie ein.
Auch unsere Handelspartner im Globalen Süden arbeiten per se sehr klimafreundlich. So nutzen sie beispielsweise für Kunsthandwerksprodukte heimische, natürliche und nachwachsende Rohstoffe, die sie überwiegend in Handarbeit verarbeiten. Auch im Bereich der Lebensmittel arbeiten die Kleinbäuer*innen klima- und umweltfreundlich. So werden die meisten unserer Kaffees in biokonformen Mischkulturen angebaut. Auf diese Weise wird sowohl die Artenvielfalt erhalten, als auch der Boden vor Erosion geschützt. Es werden keine chemischen Düngemittel und giftigen Pestizide verwendet. Die Pflege, Ernte und Weiterverarbeitung der Kaffees erfolgt zu einem Großteil in Handarbeit. Auch beim Transport möchten wir Zeichen für den Klimaschutz setzen. So lassen wir unseren Kaffee Ahoi! mit dem Segelschiff von Nicaragua nach Deutschland nahezu emissionsfrei transportieren.


Emissionen ausgleichen
Nicht alle Emissionen lassen sich vermeiden. Besonders im Bereich des Transports gibt es derzeit kaum klimafreundliche Lösungen. Darum lassen wir unsere verbleibenden, unvermeidbaren Emissionen von unserem Partner, der Klima-Kollekte, berechnen. Diese Berechnungen sind sehr umfassend und decken den gesamten Lieferweg des Kaffees ab. Vom Anbau, für den wir gemeinsam mit unseren Partnern Durchschnittswerte ermittelt haben, über Land- und Seetransport bis hin zur Röstung, Verpackung und Versand an unsere Kund*innen.
Mit den Ausgleichzahlungen unterstützen wir zwei Projekte der Klima-Kollekte. Zum einen das nach Goldstandard zertifizierte Projekt unseres Handelspartners KCU in Tansania. Im Rahmen dieses Projekts werden energieeffiziente Herde aus Ton gegen einen kleinen, symbolischen Beitrag an Mitglieder der Kaffee-Kooperative und ihre Familie ausgegeben. Denn viele Haushalte nutzen offene Kochstellen mit Feuerholz aus den Wäldern Tansanias. Das führt nicht nur zu einer starken Rauchentwicklung im Haus und häufigen Unfällen, sondern verbraucht große Mengen an Feuerholz. Die scheinbar simplen Ton-Herde ändern das. Ein solcher Herd spart pro Jahr 5,2 t CO₂ ein.
Neben dem Projekt in Tansania unterstützen wir auch ein Kompensationsprojekt in der Südprovinz von Ruanda. Auch hier werden Ton-Öfen hergestellt und verteilt. Das Klimaschutzprojekt richtet sich vorrangig an die ärmsten Haushalte. Unter ihnen sind Frauen und Kinder, die bisher extrem unter der Luftverschmutzung in Innenräumen leiden und viel Zeit und Arbeit aufwenden, um Feuerholz zu sammeln. Zusätzlich konnten Wasserfilter an die Familien ausgegeben werden. So wird im Rahmen des Projektes nicht nur CO₂ reduziert, sondern auch der Zugang zu sauberem Trinkwasser garantiert.

Vom Atitlán-Kaffee aus Guatemala bis hin zum Yha Hauka-Kaffee aus Papua-Neuguinea - unser gesamtes Fair Trade-Kaffeesortiment ist klimaneutral. Dabei berücksichtigen wir die gesamte Lieferkette. Vom Anbau über den Transport, die Verpackung und den Versand. Für hochwertigen Kaffeegenuss mit gutem Gewissen!

