Fairer Handel kämpft für Gleichberechtigung, Frauenrechte und Geschlechtergerechtigkeit
Weniger Verdienst, weniger Einfluss, weniger Zugang zu Bildung oder Krediten. Weltweit werden Frauen in vielen Bereichen des Lebens benachteiligt. Obwohl Frauen durch ihre Arbeit weltweit nachhaltige Entwicklung gestalten, ist es noch ein weiter Weg bis Geschlechtergerechtigkeit überall fest verankert ist. Zum Weltfrauentag am 08. März möchten wir auf Geschlechtergerechtigkeit aufmerksam machen und widmen uns den starken Frauen in der Fair Trade-Bewegung. Erfahrt in diesem Beitrag mehr darüber, wie der Faire Handel zur Gleichberechtigung von Frauen beiträgt.
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Teil auf Euren Social Media-Kanälen Stories von mutigen und inspirierenden Frauen, die die paternalistischen Normen durchbrechen und Gendergrenzen überschreiten. Erzählt uns von Euch oder von anderen Frauen, die Ungleichheit und Ungerechtigkeit anprangern und sich für Gleichberechtigung einsetzen. Postet die Geschichten mit den Schlagworten #ChooseToChallenge und #WomenOfFairTrade bei Instagram, Facebook oder Twitter und helft uns die Geschichten von starken Frauen zu verbreiten!


Der Faire Handel hilft
Fast alle Staaten der Welt haben die Gleichberechtigung der Geschlechter in ihren Verfassungen verankert. Oftmals existiert diese jedoch nur auf dem Papier. Weltweit sehen sich Frauen deshalb in ihren verschiedenen Alltagssituationen benachteiligt. Auch in Deutschland hakt es bezüglich der Gleichberechtigung an einigen Stellen. Doch insbesondere Frauen in ländlichen Gegenden des Globalen Südens sind von starken Benachteiligungen betroffen. Ihnen fehlt der wichtige Zugang zu Ressourcen wie Bildung oder Land. Dies belegen zahlreiche Studien. So zum Beispiel der Bericht der Organisation für Ernährung und Landwirtschaft der Vereinten Nationen (FAO). Würden Frauen allerdings über ein eigenes Einkommen verfügen, so die FAO, würden sie vermehrt in Gesundheit, Ernährung und Bildung für die Familie investieren – und damit in eine nachhaltige Entwicklung.
Bildung als Schlüssel zur Gleichberechtigung
„Die Schule ist eine Institution, die Lebenschancenverteilt“, erklärte der Soziologe Helmut Schelsky Mitte der 1960er Jahre. Der Zugang zu Bildung ist weltweit von großer Ungleichheit bestimmt, vielen bleibt das Recht auf Bildung verwehrt. Vor allem Mädchen. Damit sind ihre Zukunftschancen beschnitten. Denn bessere Ausbildungen für Mädchen verbessern ihre Chancen auf ein eigenes Einkommen und der damit einhergehenden Selbstbestimmung.

Engagement der fairen Handelspartner
El Puente zahlt gerechtere Preise und kann damit Familien ein stabileres Einkommen ermöglichen. Dadurch können sie ihren Kindern einen besseren Zugang zu Bildung ermöglichen. Bessere Ausbildungen für Mädchen, aber auch Weiterbildungsmöglichkeiten für Frauen bedeuten bessere Chancen auf ein eigenes Einkommen. So wird Selbstbestimmung und Geschlechtergerechtigkeit gefördert.
Einsatz vor Ort
Unsere Handelspartner setzen sich im besonderen Maße für Geschlechtergerechtigkeit ein. Sie gestalten zum Beispiel den Berufsalltag familienfreundlich. So ist die Heimarbeit für viele Frauen besonders wichtig. Hier können sie einer regulären Tätigkeit mit gerechter Bezahlung nachgehen und gleichzeitig ihre Kinder betreuen. Einzelne unserer Handelspartner richten sogar eine eigene Kinderbetreuung oder Schulen ein. Auch Teile der Fairhandels-Prämien werden für Bildungsprojekte eingesetzt. Die Gelder werden zum Beispiel für die Anschaffung von Schulbüchern, die Förderung von Schulgeld, Stipendien sowie die Einrichtung von Alphabetisierungsgruppen oder Lernzentren verwendet. Darüber hinaus richten viele Handelspartner Trainings und Workshops speziell für Frauen ein. Dabei werden ihnen ihre Rechte erklärt und gezeigt, wohin sie sich wenden können, wenn sie vor Problemen stehen. Bei häuslicher Gewalt oder Übergriffen auf den Arbeitswegen ist eine Anlaufstelle für die Frauen essentiell. In den Workshops erhalten die Frauen Unterstützung von Multiplikator*innen. Dort wird ihnen aufgezeigt, wie sie ihrem Mann erklären, dass auch sie über ihr eigens verdientes Geld verfügen sollten. Bei diesen Workshops und bei Problemen sprechen die Multiplikator* innen auch mit den Ehemännern. Der El Puente Entwicklungsfonds fördert ebenfalls Projekte von Handelspartnern, die Geschlechtergerechtigkeit voranbringen. Dazu gehörten bislang verschiedene Bildungsprojekte, zum Beispiel ein Gender-Training für Mitarbeitende der Fair Trade Organisation Dhaka Handicrafts.

El Puente für Geschlechtergerechtigkeit
Als Fairhandels-Organisation gehört es zur Mission von El Puente, die Interessen von benachteiligten Gruppen zu vertreten. Zu diesen gehören auch Frauen. Sie werden im derzeitigen Welthandelssystem kaum berücksichtigt. El Puente verfolgt das Ziel, alle sozialen Gruppen in den Handel zu integrieren – zu fairen Bedingungen. Daneben sieht El Puente auch in der eigenen Informationsarbeit die Aufgabe, unterrepräsentierte Gruppen sichtbar zu machen und zu repräsentieren. Die Politik der Geschlechtergerechtigkeit in der El Puente GmbH wird, neben der externen Überprüfung durch die WFTO, auch intern in regelmäßigen Abständen auf ihre Aktualität begutachtet und weiterentwickelt. So haben wir uns entschieden, geschlechtergerechte Sprache in unserer Kommunikation und unseren Publikationen zu nutzen. Dieses Vorhaben setzen wir seither Schritt für Schritt um.

