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Interview mit Dr. Isolde Steinbrecher

Isolde

Dr.Isolde Steinbrecher ist Qualitätsmanagerin bei El Puente. Ihr Fachwissen und ihre geschärften Sinne setzt sie jeden Tag ein, um zu überprüfen, ob die fairen Lebensmittel auch tatsächlich den hohen Standards entsprechen. Für fairen Genuss auf höchster Qualitätsebene.

Früher hat man fairen Kaffee nur aus Solidarität getrunken, der Geschmack war eher unterirdisch. Was hat sich seitdem verändert?

Der Rohkaffee hat sich in der Qualität grundsätzlich verändert. Er ist besser verlesen, es ist besser auf die Anbauqualitäten geachtet worden; welche Bäume, welche Sträucher benutze ich jetzt noch, welche nicht, welche kann ich besser selektieren und dann hat sich auch das Kaffeerösten entscheidend verbessert. Im Prinzip sind es also diese drei Parameter: Die Auswahl der Sorten, die bessere Selektion und Aufreinigung und die Röstung, die besser an die jeweiligen spezifischen Bohnen angepasst ist.

Du bist bei El Puente für die Qualitätskontrolle, kannst Du uns einmal einen typischen Arbeitsalltag von Dir beschreiben?

Mein typischer Arbeitsalltag ist für die Lebensmittüberwachung hier bei El Puente zu sorgen. Das heißt, ich überprüfe die Wareneingänge, die reinkommen. Bevor die Produkte also in den Verkauf gehen, findet eine Überprüfung statt, um zu schauen, ob die Ware den Anforderungen von El Puente entspricht. Ich prüfe bei mir im Labor die drei Parameter: Sehen, Riechen, Schmecken. Wenn man die Parameter gut erfüllen kann, dann sind wir schon auf der guten Seite. Zusätzlich werden noch Labortests gemacht, die ich vorab durch Vorverschiffungsmuster überprüfen lasse und dann kommt natürlich die gesamte Dokumentation dazu. Wareneingänge zu protokollieren und zu dokumentieren Das ist aber noch nicht alles. Es geht auch um das gesamte Warenwirtschaftssystem, das überprüft und gecheckt wird, die Dokumentation dazu, MHD-Tests, Reklamationen bearbeiten, spezifische Anforderungen aktualisieren, Etikettenarbeit bezüglich gesetzlicher Anforderungen, mit dem Lager-/Logistikteam zu beraten, was wir verbessern können und so weiter.

Was macht Dir bei Deiner Arbeit am meisten Spaß?

Mein Highlight sind die Prüfungen, wenn ich wieder Ware reinkriege. Dann stelle ich zum Teil ganz überraschende Neuerungen fest. Das ist spannend, weil ich nicht weiß, was kommt. Ich muss mich immer selbst auf Null zurücksetzen muss, um keine vorgefertigte Meinung zu haben. So kann ich mich überraschen lassen, und stelle oft Neuerungen fest. Zum Beispiel, dass die Ware möglicherweise besser verarbeitet worden ist. Dass meine Reklamation und Anregungen der letzten Zeit von den Produzent*innen aufgenommen und aktiv umgesetzt worden sind. Das ist spannend und macht viel Spaß!

Du warst auch schon des Öfteren auf Reise, welche Reise oder Situation ist Dir dabei besonders eindrücklich in Erinnerung geblieben?

Da fällt mir eine Situation auf unserer Südafrika-Reise ein, bei der wir die Rotbuschproduzent*innen besucht haben. Damals ist uns in der Halbwüste der Autoreifen geplatzt. Wir saßen also da, bei über 40 Grad in der Hitze, und hatten kein Telefonnetz. Wir mussten warten, dass jemand zufällig an uns vorbeikommt. Letztlich sind wir die gesamte Strecke, das waren zwei Kilometer, zurück zum nächsten Haus gelaufen, um Hilfe zu holen und Wasser zu kriegen. Da hatten wir Glück, dass es nur zwei Kilometer waren. Dann mussten  wir warten, bis einer mit seinem Pick-Up vorbeigekommen ist, der genau dieses Toyota-Modell hatte, so dass wir seinen Ersatzreifen bekommen konnten. Das war sehr  abenteuerlich, weil wir nicht wussten, wann der nächste Fahrer vorbeikommt, denn die Wege waren natürlich nicht besonders befahren. Das war hart, aber alle haben es gut  überstanden. (lacht)

Du hast viel mit den El Puente Produkten zu tun, hast Du ein Lieblingsprodukt aus unserem Sortiment?

Das variiert tatsächlich. Früher hatte ich als ein Lieblingsprodukt die ganzen Gewürze und Gewürzmühlen. Da ist mittlerweile schon ein Gewöhnungseffekt eingetreten. Jetzt habe ich mich mehr auf Datteln verlagert (lacht). Datteltrüffel und Datteln so zum Naschen, das ist gerade mein Highlight. Und der Oromia-Kaffee aus Äthiopien, der ist besonders  lecker. Es verlagert sich immer. Ich liebe eigentlich alle Lebensmittel. (lacht)

Vielen Dank Isolde Steinbrecher!