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Interview mit Magdalena Schertl

Magdalena Schertl

Magdalena Schertl betreibt verschiedene Plattformen auf denen sie mit ihrer Community Informationen und Tipps rund um das Thema Nachhaltigkeit teilt. Mit dem Fairen Handel ist sie familiär bedingt schon früh in Kontakt gekommen.

Liebe Lena, Du bist schon familiär bedingt früh in Kontakt mit dem Fairen Handel gekommen. Magst Du uns davon erzählen?

Davon erzähle ich euch gerne. Meine heutige Schwiegermutter hat mich für dieses Thema besonders sensibilisiert, denn sie hat sehr lange im Fairhandelshaus in Amperpettenbach gearbeitet. Die fairen Produkte brachte sie stets nach Hause, verschenkte sie und sprach über verschiedene Projekte und Kooperativen, sodass auch bei mir das Interesse geweckt wurde und ich regelmäßige Kundin wurde und ich Fairness schließlich als essentiellen Teil meines Konsumverhaltens verstand.

Unter dem Namen Apollolena beschäftigst Du Dich als Bloggerin, Sinnfluencerin und Buchautorin viel mit dem Thema Nachhaltigkeit. Gab es einen bestimmten Anlass, zu dem  Du beschlossen hast, nachhaltiger zu leben?

Eine gewisse Neigung hatte ich, glaube ich, schon früh – mit 13 Jahren wurde ich Vegetarierin, meine Eltern bevorzugten schon früh ökologisch hergestellte Lebensmittel und mit meinem heutigen Ehemann bekam ich viel Input in Sachen Fair Trade. Aber ich glaube, der deutliche Wendepunkt kam mit der Geburt meines ersten Kindes. Auf einmal sah ich mich mit einem enormen Konsumdruck konfrontiert. Denn Kinder brauchen Dinge. Und neben Notwendigkeiten zogen dann leider auch einige unnötige Dinge ein. Und man verbraucht auf einmal mehr – allein der Windelmüll kann eine beeindruckende Wirkung haben. Da musste und wollte ich Dinge anders machen… und so kam es z.B. dass wir dann vorwiegend mit Stoff gewickelt haben.

Auf Deinen Kanälen gibst Du Deiner Community viele Tipps und Hintergrundinformationen zum Thema Nachhaltigkeit auf den Weg. Was Viele nicht sehen, da steckt eine Menge  Arbeit dahinter. Was ist Deine Motivation?

Danke, für das Wahrnehmen der Arbeit. Das tut ehrlich gut zu hören. Denn ja – Recherche, schreiben, (Bild-) Produktion bedarf Zeit und Übung und ist ja gerade in Zeiten des Internets nicht selbstverständlich bezahlt. Meine Motivation ist einmal, dass es mich schlicht selbst interessiert und ich gerne über diese Themen lese und mehr erfahren möchte und zum anderen, dass ich hoffe, dadurch andere zu inspirieren über diese Sachen nachzudenken. Denn langfristig gesehen muss jede Person einen Beitrag leisten, um auch der Industrie und der Politik die Regeln der Nachhaltigkeit als absolute Notwendigkeit klar zu machen.

Besonders in Deiner Generation bewegt sich viel, was Themen wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz angeht. Welchen Platz nimmt da der Faire Handel aus Deiner Sicht ein?

Der Faire Handel wird da, glaube ich, ganz schnell ein bisschen übersehen, da vor allem die Bereiche Mode und Textil, was Fairness angeht, sehr laut und populär sind. Faire  Bananen sind evtl. noch sehr weit verbreitet, aber dann wird es schnell ein bisschen mau, da viele „Siegel“ (v.a. bei Schokolade und Kakao) Konsument:innen durchaus verwirren können. Oftmals ist, glaube ich, auch nicht so ganz bewusst, wo überall unfaire Aspekte zu finden sind – wo man sich als Verbraucher:in aktiv häufig selbst überlegen muss: wo und unter welchen Umständen wurde das produziert?

Wir haben für verschiedene Kooperationen zusammengearbeitet, so dass Du El Puente auch ganz gut kennengelernt hast. Wie würdest Du El Puente in drei Worten beschreiben?

Offen – köstlich – herzlich

Vielen Dank Magdalena Schertl!